Hello World! Again it´s ME! Exklusiv on Bord.
Beruf oder Berufung? Mein Herzensweg.
Wie ihr auf dem Foto sehen könnt: Ja, ich war Flugbegleiterin. Manche sagen lieber Stewardess – aber da wäre ich vorsichtig! Für mich ist das ungefähr so, wie wenn man Masseurin mit Masseuse vergleicht. Also, ganz klar: Ich war Flugbegleiterin, nicht Stewardess. ;-))
Wollen wir gleich zur SACHE kommen?
Es geht schon wieder um den Herzensweg – meinen Kompass im Leben. Der war mir damals schon so wichtig. Mit 15 Jahren, frisch verliebt in einen wirklich unglaublich hübschen 18-Jährigen, saß ich an Silvester allein zu Hause. Er war auf irgendeiner mega Party – ohne mich. Ich werde diesen Moment nie vergessen: Kurz vor Mitternacht stand ich einsam und traurig am Fenster, mein Blick suchte den Himmel.
In der Ferne sah ich Flugzeuge, die rot-weiß blinkend in kilometerweiter Höhe ihre Bahnen zogen. Und plötzlich war es da, dieses Gefühl, dieser Ruf, der direkt in mein Herz traf: Dort oben möchte ich mal arbeiten. Frei wie ein Vogel fliegen, Länder entdecken, die Welt bereisen und der Sonne und den Sternen so viel näher sein als alle anderen hier unten.
In diesem Moment sah ich mich förmlich dort oben – ich fühlte es, mein Herz weitete sich, mein Inneres leuchtete auf. Es war klar: Das war mein Weg. Und so kam es auch.
Obwohl ich nur 1,59 m groß war, laut Arztwaage 2,5 kg Übergewicht hatte und meine zweite Fremdsprache eher sehr ausbaufähig war, hatte ich einfach „Glück“. Es war wohl mein Weg. Und ich liebte meinen Job! Damals war das mein Herzensweg.
Nach der Matura dachte ich eigentlich, ich würde erst einen Abschluss in Veterinärmedizin machen. Aber dann kam der Sezierkurs. Dort sollte ich einen lebendigen Mehlwurm töten, um seinen Darm zu sezieren. Als ich mich weigerte, fragte mich der Professor, ob ich sicher sei, dass das das richtige Studium für mich sei. Gute Frage. Im Sommer darauf, nur ein paar Monate später, bewarb ich mich spontan bei der Austrian Airlines – und die nächsten 15 Jahre lebte ich meinen TRAUMJOB an Bord!
Übrigens, obwohl ich Höhenangst hatte, wurde ich Flugbegleiterin. Geschlossene Höhen waren für mich ansich kein Problem, aber diese durchsichtigen Gittertreppen hoch zum Flugzeug brachten mich ins Schwitzen noch bevor die Arbeit begann. Nicht immer gab es Brücken oder geschlossene Rampen. Aber das hielt mich nicht auf. “ />
Jedenfalls kam die Zeit, wo der Wind der Veränderung wehte.
Ich spürte, dass meine Tage bei der Austrian Airlines gezählt waren. Es war Zeit, aufzubrechen. Doch leichter gesagt als getan. Schließlich verdiente ich nach über zehn Jahren im Unternehmen richtig gut. Mit anderen Worten: Ich hielt noch lange fest. Ich liebte dieses Gefühl der absoluten Freiheit, das ich dank dieser Arbeit erlebte. Wenn du in Wien lebst und von November bis Februar im tristen Grau der Großstadt (mit nur wenigen Sonnentagen) zu ersticken drohst, dann würdest du auch am letzten Strohhalm festhalten, um wenigstens für ein paar Stunden die Sonne zu sehen.
Nach dem Durchbrechen der Wolkendecke wurde alles plötzlich glasklar und hell. Der Blick reichte bis zum Horizont. Diese Klarheit, die unendliche Weite und der freie Blick auf die Sonne waren unbezahlbar wertvolle Eindrücke. Dieses Gefühl war mein Anker im Leben. Und ich liebte es, unterwegs zu sein. Indien hatte einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, aber auch Tokio, Peking und New York verzauberten mich – jede Stadt auf ihre ganz eigene, faszinierende Weise. Dennoch war meine Zeit als Flugbegleiterin abgelaufen, die Krankenstände häuften sich…
Â
Das Leben als Flugbegleiterin war wunderbar: frei, ungezwungen, bewusstseinserweiternd – ein unermüdlicher Genuss für mein ästhetisches Wohlbefinden durch die Vielfalt von Kultur, Kunst, Ländern und Menschen. Doch tief in meinem Herzen spürte ich, dass es Zeit war, „zu evakuieren“ ergo loszulassen. Mein Körper setzte mir klare Grenzen. Nach einer Nasenoperation wegen Druckausgleichsproblemen und anhaltenden Nasennebenhöhlenentzündungen wurde mir bewusst, dass der Preis zu hoch wäre. Weitere Operation nur um Flugbegleiterin zu bleiben kamen für mich nicht in Frage. Auch die Strahlenbelastung war ein Punkt, der mir zunehmend Sorgen bereitete. Tatsächlich sind wir bei transatlantischen Flügen einer höheren Strahlenbelastung ausgesetzt als Röntgenologen – ein Gedanke, der mir nicht mehr „schmeckte“. Mein Herz zeigte mir neue Wege.
Mutig kündigte ich 2010 endlich meinen Traumjob! Letztlich war es eben doch nur ein Job und nicht meine wahre Berufung. Das Leben hat einfach seinen eigenen Plan. Seele, dein Wille geschehe, dachte ich mir – und die Talente-Show konnte beginnen…
Kennst du das Gefühl, etwas festzuhalten, obwohl du mit einem Fuß schon längst bei der Tür draußen bist? Was hält dich eigentlich noch zurück? Ein falscher Ort, ein Job, der dich nicht erfüllt, oder vielleicht sogar ein Partner/Ehemann der einfach nicht zu dir passt? Wo steckst du gerade fest?
Im Tarot steht Der Gehängte genau für dieses Gefühl – das Feststecken in einer Situation. Ich liebe die Bilder im Tarot, weil sie eine tiefere Wahrheit ans Licht bringen, die man einfach nicht mehr ignorieren kann. Sie öffnen dir die Augen. Also, schau genau hin. Steckst du wirklich fest oder lässt du einfach nicht los?
Bild vom CHRIS-ANNE Licht und Schatten Tarot
Ja. So ist es. Wie immer ist es ganz einfach DEINE Wahl, deine Entscheidung. DEIN Herzensweg. Nicht die anderen sind schuld oder halten dich fest. Du lässt dich zurückhalten weil dir der Mut fehlt. Also sei mutig und genieße lieber MUTAUSBRÜCHE als Wutausbrüche.
Mutige Entscheidungen sind befreiend. Und ich habe noch keine einzige Entscheidung in meinem Leben bereut, außer einmal zu ehrlich gewesen zu sein! Aber das ist eine andere Geschichte!